26.04.2020

Das THW im Einsatz gegen das Coronavirus

Das THW leistet seit Anfang März einen wichtigen Beitrag gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Bayern. Derzeit sind täglich über 500 Helferinnen und Helfer aus allen bayerischen THW Ortsverbänden im Einsatz. Kernaufgabe des THW ist die Zentrallogistik für den Freistaat mit zahlreichen Transportfahrten, um ganz Bayern mit notwendigen Schutzgütern auszustatten. Dabei wurden bislang schon hunderte Tonnen an Schutzausrüstung in die Regionen transportiert.

Aufgrund des hohen Anstieges des Bedarfes von Schutzausstattung und des damit einhergehenden hohen Beschaffungsaufwands wurde Ende März eine Unterstützungsgruppe gemeinsam mit der Polizei Bayern an der staatlichen Feuerwehrschule in Geretsried eingerichtet. Das rund 30-köpfige Team, bestehend aus ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräften des THW und der Polizei, unterstützt eng und in guter Zusammenarbeit das bayerische "Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit" bei der Beschaffung von Infektionsschutzartikeln weltweit. Die Logistik-Experten beider Behörden sichten und bewerten Angebote aus aller Welt und bereiten diese für den Vergabeprozess des LGL (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) vor. Zu Gute kommen hierbei die Erfahrungen und das Knowhow der THW-Auslandsexperten insbesondere was die Abwicklung der Frachtdokumentation anbelangt: auch somit konnten logistische Herausforderungen im Ausland bewältigt werden.

Das THW unterstützt aber nicht nur bei der Logistik. Auch bei der Einrichtung von Behelfskrankenhäusern, beim Aufbau mobiler Teststellen, dem Transport von Proben oder dem Ausleuchten von Kontrollstellen an den Grenzübergängen zu unseren Nachbarländern, überzeugt das Technische Hilfswerk als gut vorbereitete Einsatzorganisation. Außerdem unterstützen THW-Fachberater/innen die Krisenstäbe in den Bundesländern, Landkreisen und Kommunen. Der Aufbau des Technischen Hilfswerks garantiert dabei flächendeckend die Handlungsfähigkeit.

Im Zuge der aktuellen Corona-Krise besteht auch ein erhöhter Bedarf an Beatmungsgeräten. Um eine Erhöhung des Bestandes zu ermöglichen, sind aktuell Einsatzkräfte des THW mit der Endmontage von angelieferten Beatmungsgeräten beschäftigt. Der Auftrag kam direkt vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Während die Geräte durch Techniker der Herstellerfirma programmiert und kalibriert werden, bauen die THW-Kräfte die Geräte zusammen und prüfen die Lieferungen auf Vollständigkeit.

Nach erfolgreicher Funktionsprüfung werden die montierten Geräte mit dem entsprechenden Zubehör als betriebsfertiger Gerätesatz auf Paletten kommissioniert. Die Geräte stehen dann grundsätzlich den Krankenhäusern zur Verfügung.

Auch der THW Ortsverband Obernburg leistet seinen Beitrag in der Corona-Pandemie


Derzeit ist das THW Obernburg intensiv mit dem Transport von Schutzgütern in und für den Landkreis Miltenberg eingebunden und mit einem Fachberater in der Konferenz des Krisenstabs des Landratsamts vertreten. In der Logistik fahren Einsatzkräfte des THW Obernburg, wie alle anderen Ortsverbände in der Region, täglich bzw. mehrmals die Woche in die Logistikstützpunkte des LGL. Dort werden Schutzgüter, wie Desinfektionsmittel, Masken, Schutzanzüge und einiges mehr abgeholt, die an die Landkreise am Untermain verteilt werden.

Natürlich funktionieren der Erhalt der Einsatzfähigkeit und auch die sozialen Kontakte im Ortsverband momentan anders als gewohnt. So werden, wie bei Unternehmen auch, verstärkt Videokonferenzen genutzt, um die Einsatzkräfte regelmäßig über die aktuelle Lage zu informieren, Einsätze klug und sinnvoll zu planen oder aber einfach nur miteinander in Kontakt zu bleiben.
Dazu hat der Ortsverband beispielsweise einen digitalen Stammtisch eingerichtet, bei dem Themen abseits von Corona besprochen werden können. Denn der Dienstbetrieb geht auch im Pandemie-Modus weiter. Der Schutz der eigenen Mannschaft muss organisiert werden, Fahrzeuge wollen bewegt und gewartet oder die Verwaltung und das benötigte Arbeitsmaterial organisiert werden.

Allerdings führt nichts daran vorbei, dass sich Helferinnen und Helfer im Dienst begegnen. Hier kommt dem Ortsverband seine umsichtige Planung und Vorbereitung nach dem Pandemieplan des THW zu Gute. Sicherheitsabstände und Schutzmaßnahmen werden eingehalten, THW’ler mit „normalen“ Krankheitssymptomen bleiben zu Hause und es werden feste Teams gebildet, um die Durchmischung der Mannschaft – und damit das Ansteckungsrisiko – möglichst gering zu halten.

Die Empfehlung des THW Obernburg an die Bevölkerung lautet, weiterhin sehr vorsichtig zu bleiben, Abstand zu halten, regelmäßig die Hände zu waschen und beim Einkaufen und im ÖPNV Mund- und Nasenschutz zu tragen. So schützt man nicht nur sich selbst, die Familie und Freunde, sondern auch besonders gefährdete Menschen.

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt.


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